Systemfunktion: Kontinuität, emotionale Einbettung, autonome Systemführung
Ziel: Ein Leben, in dem das System I-900 nicht „gemacht“ wird – sondern natürlich fliesst. Ohne mentalen Widerstand. Ohne Rückfall. Ohne Erschöpfung.
Einleitung: Warum Systeme wirklich scheitern
Nicht an Motivation. Nicht an Willen.
Sondern an einem einzigen, tiefen Fehler:
Die Umsetzung ist nicht im Identitätssystem und Emotionsgedächtnis verankert.
Das bedeutet: Du kannst das System verstehen, wollen, planen, visualisieren – aber wenn es nicht tief emotional, körperlich und identitär eingebettet ist, wirst du früher oder später:
- Aufgaben skippen
- Routinen vergessen
- Bedeutung verlieren
- dich selbst sabotieren
Dieses Modul verhindert das – systematisch, wissenschaftlich, menschlich.
Abschnitt 1: Die vier Umsetzungsebenen nach dem I-900-Modell
- Strukturelle Ebene – Was, wann, wo wird gemacht? (Rhythmus, Habit-Design)
- Emotionale Ebene – Wie fühlt sich es an? (Affektkopplung)
- Kontextuelle Ebene – In welchem Umfeld passiert es? (Ort, Menschen, Geräte)
- Identitäre Ebene – Wer bin ich, der das tut? (Selbstbildintegration)
Nur wenn alle vier Ebenen aktiv sind, wird ein System automatisch, dauerhaft und intuitiv.
Abschnitt 2: Die sechs stabilsten Integrationsmechanismen (neuste Forschung)
1. Implementation Intentions („Wenn – Dann – Handlung“) – Gollwitzer-Modell
Verknüpfe jede Handlung mit einer klaren Auslösersituation.
Nicht: „Ich meditiere morgen früh.“
Sondern:
„Wenn ich den Wasserhahn ausmache nach dem Zähneputzen, dann gehe ich direkt in mein NSDR-Modul.“
→ 90 % höhere Umsetzungsquote laut Meta-Analyse (Gollwitzer et al., 2023)
2. Identitätsverankerung (James Clear, Stanford Behavior Lab)
Jede Routine wird mit dem Satz verbunden:
„Ich bin jemand, der …“
Beispiel:
– „Ich bin jemand, der Klarheit durch Bewegung erzeugt.“
– „Ich bin ein Mensch, der abends seine Systeme schliesst.“
→ Verhalten wird zum Beweis des Selbstbildes → Dopaminkopplung an Identität
3. Emotionsmarkierung (Somatic Tagging – Antonio Damasio)
Neue Routinen müssen eine emotionale Signatur bekommen.
→ Nicht einfach nur abhaken – spüren, was es verändert:
Beispiel:
– Nach dem Resonanzmoment: „Wie fühle ich mich?“
– Nach Fokusblock: „Was genau habe ich bewirkt?“
– Nach Schattenarbeit: „Was wurde lebendig?“
→ Diese „emotionale Belohnung“ wird zum Reiz → Routine erhält Tiefenbindung
4. Selbstverpflichtung + soziale Sichtbarkeit (Commitment Devices)
– Wähle 1 Person oder Ort (z. B. Habitica-Team, Telegram-Logbuch, WhatsApp-Check)
– Teile 1× pro Woche deinen Status, Rückblick oder Learning
→ Der „soziale Spiegel“ aktiviert dein Führungssystem (präfrontal) stärker als Disziplin
→ Funktioniert besonders stark bei Modulen aus Kapitel 3, 5 und 7
5. Mini-Flexibilisierung (Psychologische Trägheit kompensieren)
Regel: Für jedes Modul existiert ein Light-Modus.
– Fokusblock? → Dann 10 Minuten statt 60, aber trotzdem Klarheit erzeugen
– Journaling? → 1 Satz
– Schattenarbeit? → 1 Stichwort + 1 Gedanke
→ Konsistenz durch Flexibilität statt Perfektion
6. Kontinuitätskonditionierung (Streak, Belohnung, Tageskern)
Nutze ein Tool (STREAKS, TickTick, Notion) mit täglicher Übersicht:
→ Was wurde heute gehalten? → Was ist mein Kern?
→ Sichtbare Kette erzeugt unbewussten Dopamin-Erhalt
→ Besonders wirksam in Kombination mit „Emotion + Reflexion“
(z. B. „Ich bin stolz, weil …“, „Heute war ich klar in …“)
Abschnitt 3: Wöchentlicher Stabilitätscheck
1×/Woche, Sonntagabend:
Frage | Ziel |
„Was lief stabil?“ | Erkennen von System-Stärke |
„Wo driftet es?“ | Frühwarnsystem aktivieren |
„Was fehlt emotional?“ | Emotionskopplung sichtbar machen |
„Was nächste Woche bewusst einbauen?“ | Selbstwirksamkeit sichern |
Optional: Mini-Voice-Memo (60 Sek), Spiegel oder Buddy-Check
Abschnitt 4: Psychologische Ankerformel
Verhalten wird dauerhaft, wenn es emotional belohnt, strukturell gestützt, identitär gespiegelt und sozial gehalten ist.
Formel:
V = E × S × I × K
- E = Emotionale Verankerung
- S = Struktur (Ort, Zeit, Reminder)
- I = Identitätskopplung
- K = Kontext (sozial + physisch)
→ Fehlt einer der Faktoren = Instabilität
Abschnitt 5: Umsetzung in Tools & Gewohnheitstracking
Tool | Einsatz |
STREAKS | 6–8 Kernmodule tracken, Fokus auf Tagesrhythmus, grosse Übersicht |
TickTick | Tägliche Blöcke planen (Morgenkern, Fokus, Abendkern) mit Zeitslot & Alarm |
Notion / Journal | Reflexionsfelder koppeln mit Emotionswert + Mini-Einsicht |
Habitica | Belohnungsorientiert + Gruppendruck, besonders wirksam für Shadow- und Beziehungsmodule |
Abschlusssatz (Identitätsbindungsskript)
„Ich bin ein Mensch, der sich führt – nicht aus Disziplin, sondern aus Tiefe.“
„Dieses System ist keine Aufgabe. Es ist mein inneres Zuhause.“