Modul 5 – Wochenreflexion: Sinnkalibrierung – Dein wöchentlicher Kurs-Check

Warum du wöchentliche Sinnkalibrierung brauchst – und warum es fatal ist, darauf zu verzichten

Die meisten Menschen leben Woche für Woche auf Autopilot:

  • Sie setzen Ziele – aber vergessen sie wieder.
  • Sie leben Werte – aber nur bis die erste Herausforderung kommt.
  • Sie haben einen Sinn – aber der Alltag drängt ihn in den Hintergrund.

Ergebnis:

Du lebst zwar „aktiv“ – aber entfernst dich schleichend von dem, was dir wichtig ist. Am Ende fühlst du dich trotz Leistung innerlich leer, gestresst oder unerfüllt.

Die wöchentliche Sinnkalibrierung ist das präzise Gegenmittel:

  • 10–15 Minuten pro Woche reichen, um dich regelmässig neu auszurichten.
  • Du stellst sicher, dass dein Alltag mit deinem inneren Kompass übereinstimmt.
  • Du korrigierst frühzeitig – statt erst zu reagieren, wenn du weit abgedriftet bist.

Was passiert neuropsychologisch durch wöchentliche Kalibrierung?

  • Dein präfrontaler Kortex (Steuerung & Selbstreflexion) wird bewusst aktiviert → klare Ausrichtung entsteht.
  • Dein Gehirn erlebt regelmässige dopaminerge Belohnung durch sinnvolle und kongruente Handlungen → stabile, intrinsische Motivation.
  • Dein Default Mode Network (Grübelmodus) wird reduziert, da du bewusst reflektierst statt diffus nachzudenken.
  • Dein Nervensystem lernt, Stresssignale frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.

Ziel dieses Moduls

Jede Woche bewusst prüfen, ob dein Alltag noch zu deinem inneren Sinn passt – und sofort kleine Anpassungen vornehmen, bevor du aus der Bahn gerätst.


Wie du deine Wochenreflexion klar und wirkungsvoll durchführst – Schritt für Schritt


1. Wann und wie oft?

  • Fixiere einen regelmässigen Termin (z. B. Sonntagvormittag, Freitagabend)
  • Dauer: maximal 15 Minuten, minimal 5 Minuten
  • Ideal: Fester Ort, ruhige Atmosphäre, keine Ablenkung

2. Die drei Kernfragen zur Sinnkalibrierung

Setze dich mit Papier, Journal oder App hin und beantworte bewusst und ehrlich diese 3 Fragen:

Frage A:
„Was habe ich diese Woche getan, das klar mit meinem inneren Kompass übereinstimmt?“

  • Beispiele: eine mutige Entscheidung getroffen, bewusst Nein gesagt, klar kommuniziert, echtes Gespräch geführt.

Frage B:
„Was habe ich getan, das sich im Rückblick sinnlos oder nicht stimmig anfühlte?“

  • Beispiele: Meetings ohne Mehrwert, Gespräche ohne Präsenz, Verhalten aus Angst oder Pflicht.

Frage C:
„Was nehme ich aus dieser Reflexion konkret mit in die nächste Woche?“

  • Beispiele: weniger Verpflichtungen, mehr echte Kommunikation, Fokus auf Werte, mutigere Entscheidungen treffen.

3. Sofortige Umsetzung – direkt planen

Nimm aus Frage C mindestens eine klare Handlung in deinen Wochenplan auf:

  • Beispiel:
    • „Nächste Woche werde ich klare Grenzen setzen und maximal zwei Abendtermine zusagen.“
    • „Ich werde täglich eine echte Verbindung bewusst suchen und herstellen (aus Kapitel 3).“
  • Sofort in Kalender oder To-do-Liste eintragen → verbindlich machen.

Dos & Don’ts – für echte Sinnkalibrierung, die wirkt

✅ Dos

  • Mach diese Reflexion absolut regelmässig – nie überspringen
  • Schreib deine Antworten handschriftlich oder digital auf, nicht nur denken
  • Zieh echte Konsequenzen aus deiner Reflexion – keine abstrakten Vorsätze
  • Feier kleine Erfolge („Diese Woche war ich klarer als letzte Woche“)

❌ Don’ts

  • Keine endlose Analyse – halte es knapp (max. 15 Minuten)
  • Keine Perfektion – es geht um kleine, kontinuierliche Anpassungen, nicht um radikale Änderungen
  • Nicht nur Negatives sehen – auch kleine Schritte bewusst wahrnehmen und positiv verankern
  • Keine unrealistischen Pläne („Nächste Woche ändere ich alles“) – bleib pragmatisch und klar

Messbarkeit – Sinnkalibrierung sichtbar machen

1. Kongruenzwert Woche (Skala 1–10)

  • Am Ende jeder Wochenreflexion notieren:


    „Wie sehr habe ich diese Woche im Einklang mit meiner inneren Richtung gehandelt?“

  • Ziel: Durchschnittlich mindestens 7/10 pro Monat erreichen

2. Anzahl der kalibrierten Entscheidungen (je Woche zählen)

  • Zähle Entscheidungen, die du bewusst aufgrund der Wochenreflexion korrigiert oder verändert hast.
  • Ziel: mindestens 1 kalibrierte Entscheidung pro Woche

Langfristige Wirkung (nach 4–6 Wochen)

  • Konstante Klarheit und Richtung im Alltag
  • Stärkere intrinsische Motivation und weniger innerer Widerstand
  • Reduktion von Stress, Reue und Entscheidungszweifeln
  • Verbesserte emotionale Stabilität und Zufriedenheit
  • Deutlich höheres Gefühl von Sinnhaftigkeit im Alltag
  • Reduzierte Prokrastination, höhere Umsetzungskraft

Integration in Alltag

  • Kalendereintrag fest verankern („Sonntags Sinnkalibrierung“)
  • Klar definierter Ort und Zeit, kurze Erinnerung im Smartphone
  • Kurze Notizen sichtbar aufbewahren (Journal, App, Pinnwand)
  • Abendroutine sonntags:


    „Habe ich für nächste Woche eine konkrete, sinnvolle Handlung geplant?“


Weiterführende Ressourcen

YouTube-Videos

  1. August Bradley (Notion) – „Weekly Review & Purpose Alignment“
    https://www.youtube.com/watch?v=lHq3C2BkN8M
  2. Marie Forleo – „Weekly Reset & Realign“
    https://www.youtube.com/watch?v=pEmRz0dtQjE

Artikel

  1. Getting Things Done – „Weekly Review Guide“
    https://gettingthingsdone.com/2015/07/the-gtd-weekly-review/

Mindtools – „Purpose Reflection Guide: How to Realign Your Priorities Weekly“
https://www.mindtools.com/pages/article/newHTE_87.htm

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